Strong GermaN HeaRTS* – Herzchirurg:innen und Bundespolizei im gemeinsamen Einsatz für höchste Leistungsfähigkeit im Operationssaal über 36 Stunden

Berlin, 25.1.2024

Im Januar fand im geschichtsträchtigen Langenbeck-Virchow-Haus in Berlin eine außergewöhnliche Fortbildung statt, bei der angehende Herzchirurg:innen gemeinsam mit Spezialkräften der Bundespolizei für den "täglichen Ernstfall im OP" trainierten. Die Veranstaltung, organisiert von der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG) in Kooperation mit der Bundespolizeidirektion 11 (BPOLD 11), bot 16 Teilnehmenden aus verschiedenen Herzzentren in Deutschland, Österreich und der Schweiz die Möglichkeit zur Selbsterfahrung ihrer Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit über 36-Stunden. Gefragt waren neben den herzchirurgischen Fähigkeiten vor allem die Softskills Durchhaltevermögen, Präzision, Entschlossenheit und Leidenschaft für den Beruf.

 

Strong GermaN HeaRTS*: Ein einzigartiges Training für Herzchirurg:innen

Der markante Titel des Kurses, Spezialkräftetraining Strong GermaN HeaRTS, impliziert die Kooperation, wurde bereits zum zweiten Mal erfolgreich durchgeführt* und stammt aus der Initiative von Prof. Dr. Torsten Doenst, Vizepräsident der DGTHG. Gemeinsam mit seinem Team und der Fachgesellschaft gründete er das herzchirurgische Forschungsnetzwerk www.germanhearts.de. Obwohl grundlegende Änderungen der Arbeitsbedingungen die früher üblichen Mehrtagesdienste mit wenig Schlaf abgelöst haben, schafft dieses Training eine einzigartige Gelegenheit, in der Herzchirurg:innen unter Stresssituationen weiterhin Spitzenleistung erbringen müssen. „In unserem Kurs besteht kein Wettbewerb untereinander. Die Teilnehmenden werden wiederholt und individuell mit psychologischen und herzchirurgischen Tests auf die individuelle Leistungsfähigkeit geprüft," erklärt Prof. Doenst.

Als Trainerteam standen acht erfahrene Herzchirurg:innen zur Verfügung die die Teilnehmenden individuell betreuten. Überdies boten drei Coaches Workshops zu den Themen (Krisen-)Kommunikation, Work-Life-Balance, Werte und Generationswechsel an, die von den Teilnehmenden als unterstützend und wertvoll bewertet wurden. „Das sind Skills, die Ärztinnen und Ärzten im Medizinstudium kaum vermittelt werden. Als herzchirurgische Fachgesellschaft möchten wir mit solchen Fortbildungsangeboten einen Beitrag zur Qualifikation angehender Führungskräfte leisten“, betont Dr. Andreas Beckmann, Geschäftsführer der DGTHG.

 

Die perfekte Verbindung: Herzchirurg:innen und Bundespolizei

Die Zusammenarbeit mit der BPOLD 11 brachte eine faszinierende Dynamik in das Training. Die Spezialkräfte der Bundespolizei brachten ihre Erfahrungen in Teamplay, Führungsverantwortung und individuelle Leistung unter besonderen Stresssituationen ein. „Als Spezialkräfte der Bundespolizei sind wir für den Schutz und die Rettung von Menschenleben zuständig – und dies in herausfordernden Situationen. Dafür gehen wir an unsere Leistungsgrenze und perfektionieren unsere Profession durch ständiges Training“, betont Olaf Lindner, Präsident der BPOLD 11. „Ich freue mich daher sehr, mit unserer Kompetenz und unseren Fähigkeiten einen Beitrag zur Patientensicherheit in der Herzmedizin leisten zu können." Das Lernen von anderen Hochleistungsberufen, von denen überdurchschnittliches Engagement und Entschlossenheit abverlangt werden, ist ein wertvoller „Blick über den Tellerrand“, vom dem die Herzchirurgie und die Teilnehmenden profitieren“, so die DGTHG.

 

Erfolgreicher Abschluss und positive Resonanz mit dem Fazit: müde & glücklich

Die Resonanz der Teilnehmenden auf die Veranstaltung war überwältigend. Das Fazit aller: „Wir sind müde und glücklich, die eigenen Grenzen zu kennen, und über diese ein Stück weit hinauszugehen, war eine wertvolle Erfahrung.“ Alle schlossen den Kurs erfolgreich ab, und die operative Leistung wurde trotz des Schlafentzugs nicht beeinträchtigt, so eine erste Auswertung der durchgeführten Tests. Die Verantwortlichen ziehen gemeinsam das Fazit, dass der heutige Nachwuchs leistungsfähig, hoch motiviert und bereit ist, Spitzenleistungen zu erbringen. Dieser Kurs ist ein kleiner Beitrag für die Sicherheit in Herz-OPs.

 

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* Strong GermaN HeaRTS: German Network for Heart Research and Trials in Surgery
* Thieme E-Journals - The Thoracic and Cardiovascular Surgeon / Abstract (thieme-connect.com)

 

36-Stunden-non-stop-Training im Langenbeck-Virchow-Haus in den Räumlichkeiten in der Aesculap Akademie GmbH, Berlin, im Langenbeck-Virchow-Haus: Spezialkräftetraining Strong GermaN HeaRTS wurde bereits zum zweiten Mal in Kooperation mit der Bundespolizeidirektion 11 durchgeführt.
Bildquelle: DGTHG/R. Iglauer-Sander

 

DGTHG im Schulterschluss mit der BPOL für den „Einsatzfall OP“: Dr. Andreas Beckmann, Geschäftsführer der DGTHG (links); Olaf Lindner, Präsident der Bundespolizeidirektion 11 (Mitte), Prof. Torsten Doenst, Vizepräsident der DGTHG (rechts).
Bildquelle: DGTHG/R. Iglauer-Sander

 

Die Aufgabenstellungen im Wetlap waren vielfältig. Unter Zeitvorgaben und heraufordernden Rahmenbedingungen stellten die Teilnehmenden ihre Fähigkeiten unter Beweis, angeleitet von erfahrenden Herzchirurg:innen.
Bildquelle: DGTHG/R. Iglauer-Sander

 

Coach-Team mit Teilnehmer: Dr. Günter Weber, Institut für Konfliktforschung und Krisenberatung/Aschheim (links); Regina Iglauer-Sander, Coaching+Communication/Berlin, Teilnehmer Dr. med. Ali Saad Merzah (Mitte) und der Systemische Coach der Spezialkräfte der Bundespolizei (aus Sicherheitsgründen gepixelt).
Bildquelle: DGTHG/R. Iglauer-Sander

 

Strong GermaN HeaRTS: Das einzigartige Training für Herzchirurg:innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz begeisterte die Teilnehmenden und ließ sie wertvolle Erfahrungen sammeln.
Bildquelle: DGTHG/R. Iglauer-Sander

 

Die Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie e.V. (DGTHG) mit Sitz in Berlin ist eine gemeinnützige, wissenschaftliche, medizinische Fachgesellschaft, deren Ziele u.a. der Förderung der Wissenschaft und Weiterentwicklung von Therapien auf dem Gebiet der Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie sind. Zu den weiteren Hauptaufgaben zählen die Durchführung von Weiter- und Fortbildungsprogrammen, Erstellung medizinischer Leitlinien, Förderung von Nachwuchskräften und die Ausrichtung medizinischer Fachtagungen. Als Vertretung der über 1.000 in Deutschland tätigen und in der DGTHG organisierten Thorax-, Herz- und Kardiovaskularchirurg:innen stehen die Verantwortlichen der Fachgesellschaft für einen Dialog mit der Öffentlichkeit, Politik und Wirtschaft zur Verfügung.

Weitere Informationen unter www.dgthg.de und unter www.germanhearts.de.
Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG)
Regina Iglauer-Sander, M.A.
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