26.02.2019: Wissenschaftliche Fachgesellschaft Deutscher Herzchirurgen verleiht Hans Georg Borst-Preis für besondere Forschungsleistung der Herzmedizin

Die Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG) verlieh im Rahmen der 48. Jahrestagung 2019 in Wiesbaden den Hans Georg Borst-Preis, dotiert mit 1.000 Euro, an Dr. med. Benjamin Kloth von der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie, Universitäres Herzzentrum Hamburg-Eppdenorf, für seine Arbeit „Economic implications of ERAS protocol in the minimally-invasive valve surgery“.

Alljährlich würdigt die DGTHG die besonderen Leistungen von Leistungen von Ärzten und Wissenschaftlern mit renommierten Medizin- und Forschungspreisen, die im Rahmen der feierlichen Eröffnung der Jahrestagung durch den DGTHG-Präsidenten Privatdozent Dr. Wolfgang Harringer übergeben werden.

Häufig geht es in der medizinischen Versorgung darum, die richtige Balance zwischen Patientensicherheit und den verfügbaren ökonomischen Ressourcen zu finden. Ein Modell, die Dauer des Krankenhausaufenthalts zu reduzieren, ist das ERAS (Enhanced recovery after surgery) Protokoll. Während dieses in einigen chirurgischen Fachgebieten bereits angewendet wird, konnte es sich in der Herzchirurgie bisher nicht durchsetzen. Aus diesem Grund initiierte die Arbeitsgruppe um Dr. Kloth am Universitären Herzzentrum in Hamburg ein ERAS-Protokoll für Patienten, bei denen ein minimalinvasiver Eingriff an der Aorten- oder Mitralklappe geplant ist. Das Protokoll beinhaltet ein interdisziplinäres präoperatives Gespräch, ein standardisiertes Narkoseregime, Extubation direkt am Ende der Operation sowie Frühmobilisation und tägliche Physiotherapie–Einheiten. Durch die Einführung des Protokolls konnte sowohl der Patientenaufenthalt auf der Intensivstation als auch den Gesamtaufenthalt im Krankenhaus signifikant reduziert werden.

(Laienverständliche Erklärung)

In vielen chirurgischen Bereichen hat sich in den letzten Jahren die „Fast Track“ Chirurgie etabliert. Ziel dieser Behandlungsmaßnahmen ist es unter anderem, durch frühzeitige Mobilisation die Erholung nach Operationen zu beschleunigen und die Liegedauer im Krankenhaus zu verkürzen. Um dieses „Fast-Track“ Prinzip für die Herzchirurgie zu prüfen, führte die Arbeitsgruppe um Dr. Kloth am Herzzentrum Hamburg ein „Fast-Track“ Programm für Patienten ein, bei denen eine minimalinvasive Herzklappen-Operation geplant ist. Sowohl der Patientenaufenthalt auf der Intensivstation als auch die Gesamt-Liegedauer im Krankenhaus konnten gesenkt werden.