02.05.2016: Tag des herzkranken Kindes am 5. Mai
Die medizinischen Fachgesellschaften für Herzchirurgie (DGTHG) und Kinderkardiologie (DGPK) setzen sich für bestmögliche medizinische Versorgung ein
Jedes Jahr kommen in Deutschland rund 7.500 Kinder mit einem angeborenen Herzfehler (AHF) zur Welt. Statistisch gesehen sind die Herzfehlbildungen damit die häufigste angeborene Organfehlbildung. „Als wissenschaftlich-medizinische Fachgesellschaften setzen wir uns für wichtige Rahmenbedingungen ein und definieren Grundlagen für eine nachhaltige und innovative herzmedizinische Versorgung, damit die kleinen Patienten optimal behandelt und betreut werden können. Herzchirurgen und Kinderkardiologen arbeiten daher Hand in Hand – und mit Herz“, erklären Prof. Welz von der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG) und Prof. Dähnert von der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie (DGPK).
22. Aktionstag für herzkranke Kinder
Die Aktion „Tag des herzkranken Kindes“ findet am 5. Mai 2016 zum 22. Mal statt. Sie wurde vom Bundesverband herzkranke Kinder e.V. ins Leben gerufen, um jährlich auf die Probleme herzkranker Kinder sowie auf medizinische Entwicklungen aufmerksam zu machen und über Diagnostik und Therapiemöglichkeiten zu informieren. Rund 40 Prozent der Kinder mit einem AngeborenenHerz-Fehler haben Herzfehlbildungen, die statistisch gesehen mindestens einmal operiert werden müssen. Die kleinen Patienten mit sehr komplexen Herzfehlern, wie beispielsweise dem sogenannten Einkammer-Herzen, hingegen müssen innerhalb der ersten drei Lebensjahre mehrfach operiert werden, um ein längerfristiges Überleben zu ermöglichen.
Bundesweit 31 Herzzentren für Operationen bei angeborenen Herzfehlern
Die Behandlung herzkranker Kinder, Jugendlicher und Erwachsener erfolgt durch spezialisierte Fachärzte wie Kinderkardiologen und Herzchirurgen. Im letzten Jahr wurden insgesamt 5.892 Operationen bei den Patienten mit einem angeborenen Herzfehler durchgeführt. 2.777 der Patienten waren Säuglinge (bis zu 12 Monaten alt); 2.002 Operationen wurden bei Patienten im Alter von einem bis siebzehn Jahren durchgeführt und 1.113 operative Eingriffe bei Patienten ab 18 Jahren. Die Behandlung der Patienten erfolgt in Deutschland auf hohem international vergleichbaren Niveau in bundesweit 31 etablierten und spezialisierten Herzzentren.
Überlebensrate der herzkranken Kinder stieg in den letzten 25 Jahren signifikant
„Dank des medizinischen Fortschrittes stieg die Überlebensziffer der jungen Patienten signifikant, so dass heute ca. 90 Prozent der Kinder mit einem angeborenen Herzfehler das Erwachsenenalter erreichen. Nach Angaben von DGTHG und DGPK geht man aktuell bundesweit von 200.000 Erwachsenen mit einem angeborenen Herzfehler (EMAH) aus. In keinem anderen Bereich der Herzmedizin sind die Überlebensraten in den vergangenen Jahren derart drastisch angestiegen. Dementsprechend sank die Sterbeziffer der Patienten mit einer angeborenen Herzfehlbildung seit 1990 kontinuierlich; seit 2007 liegt sie relativ konstant bei etwa 0,5 Prozent.
Konsensuspapier für beste medizinische Versorgung
Für die bestmögliche Patientenversorgung haben die Vorstände der DGTHG und der DGPK richtungsweisende Aspekte und zwingend einzuhaltende Voraussetzungen in einem gemeinsamen Konsensuspapier als Grundvoraussetzungen herzchirurgischer Einheiten zur Behandlung von Patienten mit angeborenen Herzfehlern definiert. Demzufolge braucht es die besondere fachliche Qualifikation, strukturierte Prozesse und eine adäquate Infrastruktur, damit Patienten mit AHF optimal behandelt werden können. Darüber hinaus haben die beiden Fachgesellschaften seit nunmehr bereits drei Jahren bundesweit eine freiwillige Nationale Qualitätssicherung für angeboren Herzfehler etabliert, der sich die einzelnen Behandlungszentren unterziehen.
Weitere Informationen zum Tag des herzkranken Kindes unter http://www.bvhk.de/informieren/veranstaltungen/tag-des-herzkranken-kindes-05-mai/
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Die Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG) vertritt als medizinische Fachgesellschaft die Interessen der über 1.000 in Deutschland tätigen Herz-, Thorax- und Kardiovaskularchirurgen im Dialog mit Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit.
Die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie (DGPK) repräsentiert mit ihren 750 Mitgliedern eine gemeinnützige medizinische Fachgesellschaft mit dem Ziel der Förderung von Wissenschaft, Diagnostik und Therapie sowie der Prävention von angeborenen und erworbenen Herz- und Kreislauferkrankungen im Kindes- und Jugendalter.
Informationen zu den medizinischen Fachgesellschaften Herzchirurgie und Kinderkardiologie unter www.dgthg.deund www.kinderkardiologie.org/
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